Sunday, September 8, 2019

Die Schwireigkeiten von Sebastian Kurz

Josef Votzi hat eine gute Kolumne über den aktuellen Stand von ÖVP-Kanzlerkandidat Sebastian Kurz für die österreichische Nationalratswahl am 29. September, drei Wochen nach heute, Kann Kurz Krise? [Nationalratswahl 2019] Trend 35:2019, accessed 08.09.2018.

Und für Basti, 2019 ist sicher nicht 2017:
2017 punktete Kurz mit der Botschaft, er habe die Flüchtlingsroute im Mittelmeer und am Balkan geschlossen.

2019 will er mit der Botschaft punkten: Lasst Kurz und sein Team arbeiten. Pferdefuß der türkisen Propaganda: Mit der blauen Hälfte seines Teams ist in den Augen von immer mehr Österreichern kein Staat zu machen. Eine Mehrheit sprach der FPÖ zuletzt in einer Umfrage die Regierungsfähigkeit ab. Auch Kurz' persönliche Glaubwürdigkeit hat im Schatten des Ibiza-Skandals gelitten. Sebastian Kurz steht in den kommenden Wochen also vor der größten Herausforderung seiner politischen Karriere: Kann der erfolgsverwöhnte Jungstar auch Krise? [meine Heraushebungen]
Auch sehr wichtig sind seine Schwierigkeiten mit der FPÖ:
... die Umfragen vier Wochen vor der Wahl lesen sich wie das Blatt für einen wochenlangen Koalitionspoker. ...

Ausgemachte Sache, es mit den Blauen noch einmal zu probieren, ist es aber auch für den türkisen Parteichef himself noch lange nicht. Die Zweifel, dass der zweite Anlauf mit den Blauen neuerlich krachend scheitern und damit auch Kurz selbst mit in den Abgrund ziehen könnte, wachsen. Denn das Bild, das Kurz und Strache vom Koalitionsalltag zeichneten, war schlicht, aber lange erfolgreich gelogen. Mit dem Nonstop-Honeymoon, den beide bis zuletzt vorspielten, war es schon nach wenigen Wochen vorbei.

Mit [Herbert] Kickl hatte Kurz vor der türkis-blauen Blitzehe null Kontakt, einen persönlichen Draht fand er auch in den 17 Monaten gemeinsamer Regierungsarbeit nicht. Im Gegenteil: Der blaue Innenminister, so der Befund in Kurz' türkisem Küchenkabinett, "war immer ein Störenfried", Kickl immer "auf Bestemm aus und ideologisch motiviert". [meine Heraushebungen]
Und natürlich gibt es noch immer neue FPÖ "Einzelfälle": Rosa Winkler-Hermade, Stenzels Rede bei den Identitären: Doppeltes Spiel der FPÖ Standard 08.09.2019;
Warum tut sich die FPÖ so schwer, sich zu distanzieren? Sie spielt ein doppeltes Spiel. Zum einen will sie sich sanft und unradikal positionieren: im Sinne der Menschen arbeitend, gegen die Bösen da oben. Aber das nimmt ihr keiner mehr ab. Ihre Verstrickungen mit der rechtsextremen Szene werden durch [Ursula] Stenzels Auftritt einmal mehr offenkundig. Viele in der Partei sehen die Teilnahme an Veranstaltungen wie jener der Identitären als völlig legitim an. [meine Heraushebungen]

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