... es gab nichts Unvermeidliches über den Weg, den die Welt ab den 1990er Jahren eingeschlagen hat. Internationale Institutionen spielten ihre Rolle, aber die Hyperglobalisierung war eher ein Geisteszustand als ein echter, unveränderlicher innenpolitischer Zwang. Bevor es dazu kam, hatten die Länder mit zwei sehr unterschiedlichen Modellen der Globalisierung experimentiert: dem Goldstandard und dem Bretton-Woods-System. Die neue Hyperglobalisierung war näher an dem historisch weiter entfernten und aufdringlicheren Goldstandard. Das ist die Ursache vieler heutiger Probleme. Es ist den flexibleren Prinzipien von Bretton Woods, dass die heutigen politischen Entscheidungsträger schauen sollten, ob sie eine gerechtere und nachhaltigere Weltwirtschaft schaffen wollen. [meine Hervorhebungen](Alle Übertragungen aus dem Englischen in diesem Beitrag sind meine.)
Er hat auch diesen Kommentar zum übergroßen Einfluss von "Exporteur- und Investoren-Lobbys":
Das deutlichste Beispiel für diese Macht kam, als internationale Handelsabkommen den inländischen Schutz für rechte des geistigen Eigentums einbauten, das Ergebnis aggressiver Lobbyarbeit von Pharmaunternehmen, die darauf bedacht waren, Gewinne zu erzielen, indem sie ihre Monopolmacht auf ausländischen Märkten. Bis heute ist Big Pharma die größte Lobby hinter Handelsabkommen. [meine Hervorhebungen]Rodrik weist darauf hin, dass die Handelsregeln, die nationale Kapitalkontrollen blockieren oder reduzieren, ein riesiges Problem der derzeitigen neoliberalen internationalen Vereinbarungen sind. Sie macht einzelne Länder spekulativen Geldbewegungen in und aus einem Land unterworfen, was Finanzkrisen viel wahrscheinlicher macht. Die Tatsache, dass die Länder der Eurozone den freien Kapitalverkehr innerhalb der Währungszone zulassen, aber ohne die Garantien gegen negative regionale Auswirkungen solcher spekulativen Ströme, war ein großer Grund dafür, dass die Auswirkungen des Crashs von 2008 für Länder wie Griechenland und Spanien so verheerend waren.
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