Wednesday, April 24, 2019

Politischer Hintergrund für Österreich, April 2019

Nein, das ist kein Versuch, mit dem Eintrag von Wikipedia über Österreich zu konkurrieren.

Ich schreibe es so, dass ich es als Hintergrund in Beiträgen über aktuelle Ereignisse und Themen in Österreich verweisen kann.

(Englische Version dieses Beitrags hier.)

Österreich ist ein kleines Land mit rund neun Millionen Einwohnern. Es ist offiziell neutral und formal kein Teil eines Militärbündnisses, und ihre militärische Stärke kann im Vergleich zu europäischen Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Deutschland vernünftigerweise als vernachlässigbar bezeichnet werden. (Dieses Ranking für 2018 zeigt die militärische Stärke Österreichs als #22 der 25 größten europäischen Militärmächte: Christopher Woody, NATO und Russland lassen ihre militärische Macht direkt nebeneinander — hier sind die 25 mächtigsten Militärs in Europe Business Insider 02.11.2018.) Es ist ein reiches Land mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen und wichtigen internationalen Wirtschafts- und Finanzbeziehungen. Sein wichtigster diplomatischer Einfluss wird in der Balkanregion vermutet. Sie versucht derzeit auch, aktiv mit den Visegrad-Ländern-Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Polen-zusammenzuarbeiten.

Das bedeutet, dass Österreich nur dann zu internationalen Nachrichten neigt, wenn es zu einer nationalen Katastrophe oder zu einem schrecklichen politischen Zwischenfall kommt. Auch in Deutschland und der Schweiz bringt die Nachricht relativ wenig Nachrichten aus Österreich.

Die drei größten politischen Parteien sind die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ), die Österreichische Volkspartei (ÖVP) und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ). Es gibt auch kleinere Parteien, darunter die Grünen, Jetzt (im Wesentlichen eine konkurrierende grüne Partei) und das NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum, eine demokratische liberale Partei, liberal im europäischen Sinne). Auf europäischer Ebene nehmen sie auch als Mitglieder ihrer jeweiligen europäischen und anderen internationalen Parteienverbünde teil:
  • SPÖ: Sozialistische Internationale, Progressive Allianz, Partei der Europäischen Sozialisten
  • ÖVP: European People's Party (EPP)
  • FPÖ: Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit (MENF)
  • Die Grünen: Globale Grüne, Europäische Grüne Jetzt: Keine (24.04.2019); Es handelt sich um eine ziemlich junge Splitterpartei von den Grünen, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten ist.
  • NEOS: Die Liberale Internationale und die Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE Party).
Die FPÖ ist seit ihrer formellen Gründung 1955 umstritten, weil sie sich darauf konzentrierte, die Unterstützung ehemaliger Nazis und Menschen zu gewinnen, die das Nazi-Programm und -Politik noch immer für attraktiv hielten. Es gibt ein deutsches Wort Ehemalige, das in Österreich und Deutschland ironisch verwendet wurde, um sich auf Ex-Nazis und Nazi-Sympathisanten zu beziehen, die ihre politischen Perspektiven nicht entnazifiziert hatten. SPÖ und ÖVP zählten auch ehemalige Nazis in der Nachkriegszeit auf, die zum Teil zweifelhafte Weichenstellungen für die Parteimitgliedschaft waren.

Es war grundsätzlich nichts falsch, Nazis in die demokratischen Parteien der Nachkriegszeit aufzunehmen. Es gab einen großen Prozentsatz der österreichischen männlichen Bevölkerung, die Mitglieder der NSDAP gewesen waren. Sie alle von Parteien und gewählten Ämtern auszuschließen, wäre weder praktisch noch besonders demokratisch gewesen. Die NSDAP selbst wurde im Nachkriegsösterreich wie auch in Deutschland verboten. Und es war und ist illegal, zu versuchen, die Nazipartei oder irgendeine Gruppe mit gleichwertiger Politik wiederzubeleben. Die "Entnazifizierung" in Österreich und Deutschland war nicht annähernd so umfangreich oder effektiv, wie die meisten Amerikaner wahrscheinlich denken. Aber die Gesetze bedeuteten, dass jeder österreichische Nazi technisch ein ehemaliger Nazi wurde, da die Partei selbst verboten war.

Aber die FPÖ hat sich bis heute deutlich dafür eingesetzt, rechtsextreme Wähler anzulocken und mit Symbolen und Rhetorik zu flirten, die mit den Nazis in Verbindung gebracht wurden.

Eine Landesregierung mit der ÖVP als Seniorpartner und der FPÖ als Juniorpartner hat das Amt im Dezember 2017 übernommen. Sie wird als "schwarz-blaue" Regierung bezeichnet, aus den jeweiligen Parteifarben für ÖVP und FPÖ. Der Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat innerhalb der ÖVP eine informelle, aber unverwechselbare Fraktion gebildet, die als "türkis" bezeichnet wird. Die Koalition wird also auch als "türkis-blau" bezeichnet, vor allem, wenn man die Politik betont, auf der die Regierung Kritik für viele ÖVP-Spitzenpolitiker und Wähler zieht.

Der Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) betont seit Jahren einwanderungsfeindliche Themen, lange vor dem ungewöhnlich hohen Zustrom von Schutzhütten 2015. Und er sorgt dafür, dass die FPÖ immer wieder das Overton-Fenster zu dem, was als respektable politische Sprache und Politik gilt, nach rechts drückt. Kurz hat generell mit Strache konkurriert, welcher der beiden den Einwanderern feindseliger gegenübersteht.

Die Regierungen der Bundesländer haben derzeit folgende Konfigurationen (Senior Partner, die zuerst aufgeführt sind):
  • Burgenland: SPÖ/FPÖ
  • Kärnten: SPÖ/ÖVP
  • Niederösterreich: ÖVP/SPÖ/FPÖ
  • Salzburg: ÖVP/Grüne/NEOS
  • Steirmark: SPÖ/ÖVP
  • Tyrol: ÖVP/Grüne
  • Oberösterreich: ÖVP/FPÖ
  • Vorarlberg: ÖVP/Grüne
  • Wien: SPÖ/Grüne
Koalitionen von SPÖ und ÖVP werden auch Großkoalitionen genannt, welche Partei auch immer die Seniorenpartner ist.

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